Tadel und Lob von Presse und Pädagogen
zu den Theaterstücken

Sie werden bemerken, dass wir nur sehr wenige Presse-Rezensionen veröffentlichen (hier in Ausschnitten, um Ihre Leselust nicht übermäßig zu strapazieren). Die Erklärung ist: es gibt nur sehr wenige brauchbare. Wir werden von der Presse fast nur mit Lob überschüttet, aber die meisten Zeitungen schicken zum Kindertheater ihre Anfänger-Reporter, und deren Berichte wiederholen meistens nur, was man in den Inhaltsangaben sowieso schon lesen kann oder erzählen alles so haarklein, dass die Überraschungen, die jedes Theater nun mal bieten muss, schon vorher im Keim erstickt werden. Oft verstehen diese Berichterstatter nichts von Kindern oder nichts vom Theater - oder nichts von beidem, und manchmal nicht mal vom Schreiben - ihre Artikel strotzen derart von Niedlichkeits-Plattitüden und Klischees, dass man sich schämen muss, sie zu veröffentlichen.
Alle Gastspiel-Theatergruppen schwenken ahnungslosen Veranstaltern derartige Presseartikel vor der Nase herum, und nachher wundert man sich, was man tatsächlich zu sehen bekommt ...

Wir freuen uns deshalb ganz besonders über Ihre Meinung, denn Sie und Ihre Kinder sind das Publikum, und ohne Publikum gibt es kein Theater. Wenn Sie uns etwas schreiben wollen, wenden Sie sich bitte an eine der Emailadressen in der linken Spalte.

Kindertheater

Die verrückte Karotte
Sei ein faules Ai !
Bommel, Hand & Co
Ein Fäustchen ist noch keine Hand
Rotkäppchen und der kleine Schweinehund
Lieder & Geschichten für wilde Watze
Theophil, das Krokodil
Wulle, eine Erpelgeschichte
Pimpinella Pomposa
Der unverfrorene Weihnachtsbaum
Hau ab, du Stinker

Abendprogramm

Die 13. Fee
Sei mein, Frosch!

Zu den Hörspiel- und Liederrezensionen

Ganz allgemein

Philomena G. Hufnagel, Frankfurt

Ich will nach langer Zeit ( ich war mit 4 oder 5 Jahren in den Stücken und nun bin ich 34!) ein Lob loswerden ... Ihre Stücke: der kugelrunde Hund; Bommel, Hand und Co.; Wulle, der Erpel haben mich nie verlassen. Sie sind so einprägsam, so zauberhaft und verfügen über eine Fülle von Eindrücken, an die ich mich immer wieder gern erinnere. Es hat soooooo viel Spaß gemacht und ich hoffe Sie zeigen Ihre Stücke noch vielen Kindern. Vielen Dank für Ihr Engagement!

Die verrückte Karotte
und anderes aus der Theatergeschichtenküche

Barbara Halm-Kossatz, Kindergarten Oberursel

Es hat uns allen – auch den Großen – wieder mal sehr gut gefallen. Die Kombination von Vor-u.Mitspieltheater ist immer eine gelungene Sache. Die Kinder hatten sehr viel Spaß dabei und was für uns besonders gut war, dass KEIN EINZIGES KIND irgendein Problem mit Ängsten hatte ... auch die ganz Kleinen hatten sehr viel Spaß ... dass die Kinder in der Kicherbahn als Gemüse mitgefahren sind, war ein gelungener Abschluss. Wir haben die Kinder danach gefragt, was ihnen am besten gefallen hätte. Die meisten Kinder sagten spontan: ALLES ... dass die Karotte so lustig war ... dass das Gemüse immer aus dem Topf abhauen wollte ... und natürlich die Gemüseeisenbahn. ... Sehr positiv – wie immer – die musikalischen Elemente, d.h.auch die Wiederholung der Lieder während der gesammten Vorstellung. Den Kindern war auch aufgefallen, dass die Zwiebel mit dem Lauch verwandt ist (also auch lehrreich!) Anschließend an die Vorstellung malten die Kinder ganz spontan Bilder davon. Die Kinder spielten in der Woche danach sehr häufig ''Theater'' und dabei hat einmal ein Kind sogar seine Frühstückskarotte mit einbezogen ... Kurzum: Es war einfach wieder so richtig gut !!!

Ursula Lerche, Kindergarten Brandau, Odenwald

... ich schicke Ihnen ein Bild, das eines unserer Kinder 5 Tage nach Ihrem Stück gemalt hat. Wir waren sehr überrascht, welchen Eindruck die Dekoration sprich Wandgestaltung in der Theaterküche auf Richard gemacht hat. ... In der Gruppe gibt es jetzt nur noch ''Publikum'' und keine Zuschauer mehr und die Kinder sagen bei Rollenspielen: Wir täten jetzt mal die Schauspieler sein. Ein Kind hat gefragt warum die Karotte Schlauspielerin gesagt hat, das sei doch falsch, und die große Frau hat das nicht gewußt. Die jungen Kinder erzählen viel von der Schneemannnase und vom Besen. Ein 2jähriger hatte einen einzigen Einwand: ''Das war blöde, dass ich im Zug nicht mitfahren gedarft hab.''

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Sei ein faules Ai !

Frankfurter Rundschau

Faulenzen, alle Viere von sich strecken, den Tag mit Nichtstun verbringen - das klingt sehr verlockend. ... Das kleine Dreifingerfaultier mag sich gar nicht so recht ans Faulsein gewöhnen. Alle um ihn herum dürfen toben, singen und tanzen, nur ihn ermahnt das Mama-Faultier am laufenden Band: "Laangsaam! Sei ein faules Ai !" Dabei versteht das kleine Faultier gar nicht, warum die Mama sich nie bewegt, selbst als ein Feuer ausbricht oder Wasserfälle vom Himmel stürzen. Sie ist auch viel zu träge, um die vielen Fragen des neugierigen kleinen Ai zu beantworten. Doch zum Glück gibt es den Tukan. Er erklärt dem kleinen Dreifingerfaultier, wie die Welt läuft - auch, dass die Menschen in die Natur eingreifen und das Wetter im Regenwald verändern. Das kleine Ai wird nachdenklich. Ob die Devise von Mama Ai: "Immer mit der Ruhe!" so seine Richtigkeit hat?
... ein buntes Dschungelstück mit lustigen Tieren und schönen Liedern. Wie alle Stücke des frankfurter figurentheaters soll auch das neueste Stück nicht belehren, sondern zum Nachdenken anregen. Im Anschluss an die Aufführung gab es noch viele Gespräche mit Erwachsenen und Kindern über die Bedrohung des Regenwaldes.

FAZ

Das grüne Monstrum, das wie ein überdimensioniertes Blatt am Baum hängt, bewegt sich irgendwann doch. Ei Ai, ein Faultier, ein faules Ai also zeigt ... sein Gesicht und mahnt ... zur Ruhe. Die Ermahnung gilt dem kleinen Ai, das sich über den Sinn des Lebens ... und des Nichtstuns ... noch nicht im Klaren ist. Marieluise Ritter ... parodiert in ihrem Stück den vertrauten Anpassungsprozess mit umgekehrten Vorzeichen. ... Den Kindern ... wird dabei das süße Nichtstun als strapaziöse Langeweile vermittelt, zumal ringsherum fliegende, kriechende und springende Unartgenossen ein weitaus reizvolleres Dasein vorexerzieren.
Die ... Puppenspielerin vermittelt in der als farbenfrohen Regenwald aufgemachten Bühne, in der Schirme die Funktion des Vorhangs übernehmen, in 50 Minuten animalische Kurzporträts vom Ameisenbär bis zum Tukan. Mit den ... Telleraugen des Titelhelden geht sie ... auf Entdeckungsreise in eine Welt, in der sich alles ergänzt, in der auch die Unannehmlichkeiten (z.B. beißende Ameisen) ihre angenehmen oder gar lebenswichtigen Funktionen haben. Und in der Naturidylle ... sorgt eine meditative Mischung aus Gesängen und Trommelklängen auch akustisch für Wohlfühlklima. Der Mensch, als "Tui-Rist" mit Strohhut und Sonnenbrille oder als Investor mit Handy karikiert, erscheint als einziger Störfaktor, der im harmlosesten Fall geschützte Tiere erbeuten oder im schlimmsten Fall den Wald gleich niederbrennen will. Das Thema Umwelt wird nicht dozierend, vielmehr als persönliche Bedrohung angesprochen. Und der Blick in die Tierwelt bleibt ... auf Kinderzimmerperspektive.

Ein Fäustchen ist noch keine Hand

Karin Fäth, Kindergarten "Regenbogen", Steinbach/Ts

Mit dem Stück haben Sie genau getroffen, was Kinder, Erzieher und Eltern bewegt. Ohne den Zeigefinger mahnend oder belehrend zu erheben, haben Sie mit viel Fantasie, einem wunderschönen Bühnenbild, entzückenden Handfiguren, Humor und lustiger Ansprache im Dialog mit dem jungen Publikum unseren Kinder begreiflich gemacht, dass Aggression und Gewalt keine Lösungen sein können, sich in der Gemeinschaft zurechtzufinden. Probleme können anders, freundlich gelöst werden, auch wenn man noch klein und ängstlich ist. Eine Faust wird zu einer liebevollen, nützlichen Hand. Spielerisch lernen ist die beste Schule.

Anne Schmitt und Team, Kindergarten Assenheim, Niddatal

Uns Erwachsenen gefiel die wunderschöne, fantasievolle, mit einfachen Mitteln erreichte Gestaltung der Puppen, die Atmosphäre während des Spiels und nicht zuletzt das Thema des Stücks und dessen Umsetzung. Spontan ergaben sich anschließend ... erste Gespräche. An den folgenden Tagen boten wir das Basteln ... an und gestalteten Handschuhe, wie Allerhand und natürlich die Oberhand. Diese beiden Figuren haben den nachhaltigsten Eindruck bei unseren Kindern hinterlassen. Mit ihnen spielten die Kinder auch von sich aus Rollenspiele ohne Begleitung. ... Im Anschluss ergab sich ein interessantes Gespräch über das, was Hände alles können.

Pimpinella Pomposa

FAZ

Ein Figurenstück für Kinder, in dem es um so abstrakte Dinge wie die Käuflichkeit des Glücks geht, ist etwas Besonderes. Der versierten Puppenspielerin ... gelingt es, mit den skurrilen Figuren zu fesseln. Das Stück zeichnen witzige Dialoge, ein geschicktes Einbeziehen der Kinder, ein optisch anregendes Bühnenbild und einfallsreiche Kostüme aus.

Kindergarten, Karben

Die Dreijährigen haben nichts verstanden, saßen aber völlig verzaubert in der Vorstellung und redeten noch tagelang über das Stück. Die Großen spielen noch jetzt oft Puppen, die Theater spielen.

Rotkäppchen und der kleine Schweinehund

Ulrike Jamin, FAZ

Bei ihren Inszenierungen bricht die Puppenspielerin bewusst mit der Illusion, tritt immer wieder einen Schritt beiseite, spricht ihre Figuren an, wendet sich an die Zuschauer und steht dann wieder hinter dem Tisch, um im wahrsten Sinn des Wortes die Fäden der Geschichte weiterzuspinnen. Darin besteht der Trick: Es gibt gar keinen! Ritter versteckt sich nicht, und doch vergisst man ihre Gegenwart auch als Erwachsener nach wenigen Minuten, so sehr gewinnen die Puppen ein Eigenleben.
Bei 'Rotkäppchen und der kleine Schweinehund" steht den Tischmarionetten eine größere Puppe gegenüber: das 'wirkliche' Mädchen Annabell. Dieses erinnert sich, wie der zugelaufene Hund Würstchen sie zu allerlei gefährlichem Unfug überredete, und liefert der Puppenspielerin damit die Stichworte für die auf dem Tischtheater nachgespielten Szenen: Rotkäppchen blickt in den Spiegel...

Frankfurter Rundschau

Die Puppen- und Schauspielerin besticht mit durchdachtem Stegreif-Theater, mit witzigen, kindgerechten Einfällen in phantasievollem Szenario. Ohne moralisch erhobenen Zeigefinger erzählt sie von der Schwierigkeit, im richtigen Augenblick nein zu sagen, von echten und falschen Freunden, von Gier und Verzicht. Vor einer wunderschön einfachen Kulisse - die Bäume bestehen aus mit Kissen vernähten Tüchern, die Stadt ist ein liebevoll bunt benähtes Laken - lässt sie ihre Puppen ... singen und streiten. Alle Nebenrollen, die hessisch babbelnde Großmutter ... den betulich-besorgten Papa mit Oberlehrerbrille und wuscheligen Haaren, spielt sie mit viel Können und Spaß selbst. Und einige ihrer kleinen Zuschauer dürfen sogar mit auf die Bühne

Main-Spitze

Marieluise Ritter verpackt ihre Botschaften in eine wunderschöne und kurzweilige Geschichte, die auf den erhobenen Zeigefinger getrost verzichten kann. Immer wieder bezieht sie das junge Publikum ein, agiert spontan und bietet bisweilen sogar verschiedene Alternativen an. Wie die Geschichte ausgeht, können die Kinder zum Teil selbst beeinflussen. Mehr noch als das überzeugt das wunderschöne und phantasievoll-einfache Bühnenbild. Insgesamt ein gelungener Kindertheater-Nachmittag. Kompliment.

Patrick Schwerdtner aus Mainz

... ich fand den Schweinehund total süß. So einen hätte ich auch gern. Den würde ich aber besser erziehen. Dass er zum Schluss weggelaufen ist, fand ich blöd. Am besten hat mir der Schnee gefallen, und wie Sie die ganzen Bäume weiß machen, das war witzig.

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Bommel, Hand & Co

Frankfurter Rundschau

... unglaublich, welch vielfältige Möglichkeiten in zwei Händen und einem Gesicht stecken ... sie hypnotisiert das Publikum ...

FAZ

... enthält eine Fülle von mitreißenden Anregungen zum wochenlangen Nachbasteln und -spielen und ist schon aus diesem Grund pädagogisch wertvollstes Theater.

Mosaique, Bulletin de l'ADFE Hessen e.V.

Pompon ... ce sont deux mains magiques qui se déguisent, se transforment, racontent un tas d'histoires rigolotes, et devinez comment ... en français bien évidemment. Pompon a toute de suite conquis son jeune public, il est vrai que les sujets de conversation communs ne manquaient pas ... parfois même au grand étonnement des parents! Le point fort du spectacle fut certainement le moment où le petit David monta sur scène pour tenir le rôle du directeur de cirque, ce qu'il fit avec tout le sérieux requis. ... En rentrant le soir, dans les voitures, on a tous chanté haut et fort la chanson apprise avec Pompon: " mes deux petites menottes savent faire un tas de trucs " ...

Grundschule Trebur

Liebe Frau Ritter, vielen Dank noch mal für das tolle Erlebnis. In unserer Schule haben die Kinder wochenlang "gebommelt".

Main-Echo

Man konnte sich für zu Hause jede Menge gute Spielideen mitnehmen, die einfach nachzumachen und phantasievoll weiterzuspinnen waren. Marieluise Ritter findet sofort den richtigen Draht zu ihrem Publikum. Trotz der ständigen Zwiesprache mit den kleinen und großen Besuchern endete die Veranstaltung keineswegs im Chaos.

Schwetzinger Zeitung

Es gelingt ihr von der ersten Minute ... die Kinder in ihren Bann zu ziehen... reichhaltige Palette mimischer Ausdruckskraft ... die lebendigen Puppen werden von den Mädchen und Jungen stürmisch begrüßt und sofort ins Herz geschlossen ...

The Birmingham News

... really funny ... outstanding educational value ...

Pfälzischer Merkur

... so unkompliziert kann Spaß sein, da braucht man nicht immer die Sendung mit der Maus, in der man sich oft krampfhaft bemüht, gescheit Spaß zu produzieren. Nun führen viele Wege nach Rom. Und der älteste, die via antiqua, ist der schönste. Er ist noch ohne Einordnungspfeile und Ampeln, nur eine Straße aus kopfsteinähnlichem, die durch eine herrliche Landschaft führt ... Bommel, Hand & Co nimmt diesen unkomplizierten Weg, und der führt zu einem schönen Erfolg, einem Lacherfolg.

Hau ab, du Stinker

Anschauliche Meinung von Karolina

FAZ

... kurzweilige Geschichte ... mit Witz und Unbekümmertheit ... um die Fragwürdigkeit von Dogmen. Dass das ganze als kindliche Neugier und nicht als .. Aufsässigkeit verkauft wird, macht den Konflikt versöhnlich.

Hochheimer Zeitung

Wunderschöne Figuren und ein aufwendiger Bühnenaufbau, von den Dekorationen bis zu den Tieren alles selbst entworfen und gearbeitet, zeichnen das frankfurter figurentheater aus. ... Die Aufführung war ein ästhetisches und witziges Vergnügen.

Chr. Degen aus Freiberg/Neckar

... die Puppen und das Bühnenbild sind sehr hübsch. Dass aber dabei ständig vom Stinken die Rede sein musste, und daß dann auch noch unbedingt mit Puppen vorgeführt werden mußte, wie man es übt, fanden wir (zwei Mütter) eher unappetitlich.

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Der unverfrorene Weihnachtsbaum

Frankfurter Rundschau

Erwachsenen mag die Weihnachtsgeschichte zur Erbauung oder Ernüchterung dienen, Kinder sind da ein bisschen anspruchsvoller. Sie haben Phantasie und somit ein Recht auf Abwechslung. Weihnachtsgeschichten, die wie bei Böll "nicht nur zur Weihnachtszeit" spielen und über die Festtage hinaus zu denken geben, sind indessen eine Seltenheit, im Theater schlicht eine fromme Lüge, die sich alljährlich Weihnachtsmärchen nennt und weder Schauspielern noch Zuschauern Enthusiasmus abnötigt. Wer unverdrossen auf Zeichen und Wunder anstelle einer moralinsauren und didaktischen Erziehungshilfe hofft, dem kann dennoch geholfen werden: Marieluise Ritter geht mit einer äußerst eigenen Weihnachtsgeschichte auf Tournee ... ein philosophisch erdachter Reigen, der durch humor- und liebevolle Details bereits für Kinder ab fünf Jahren verständlich ist: Das Papier, das die Geschichte inspiriert, ist ein Nachlass zu Lebzeiten, der unsterbliche Überrest des verträumten und eitlen Fritz Fichte, der sich mit dem nachweihnachtlichen Schicksal auf der Mülldeponie nicht abfinden will und nach allerlei Abenteuern, Enttäuschungen und Metamorphosen tröstlicherweise als Weihnachtsgeschichtenpapier endet. Dieser vergnüglich und gesellschaftskritisch, märchenhaft und ökologisch beschriebene Kreislauf ist aber nur ein Aspekt dieser Fabulierkunst. Nicht minder wichtig ist in dem Puppenspiel, das sich an die als Schauspiel vorgetragene, erzählerische Rahmenhandlung anschließt, die Geschichte des kleinen Max und der alten Frau Leineweber. Weil Maxens gedankenlos moderne Eltern dem Jungen den ersehnten Weihnachtsbaum verweigern, lernt er seine einsame Nachbarin und bei ihr den "Weihnachtskönig" Fritz Fichte kennen und lieben. Ein unaufdringliches Plädoyer für das Miteinander von Alt und Jung, aber auch ein Appell an die Toleranz der Erwachsenen: In Marieluise Ritters Weihnachtsgeschichte geht es nicht um die Menschwerdung des Gottes, sondern um die der Menschen - durch die Zauberkraft der Kunst und der Märchen und durch die Fähigkeit, solch magische Kinderwelten auch dann bestehen zu lassen, wenn man sich selbst schon lange daraus verstoßen hat. Trotz aller Schalkhaftigkeit, mit der dieses Puppenspiel auf eine entzauberte Moderne reagiert, sind seine Figuren doch eher Resultat einer nachsichtigen, einer produktiven Ironie. Gebaut hat die in sich kaum beweglichen, aber extrem ausdrucksstarken Stab-, Stell- und Handpuppen die Puppenspielerin Claudia Korf, die an der Inszenierung des ursprünglich als Prosatext konzipierten Stücks gleichberechtigt beteiligt ist. Ihre Puppen sind die Geschöpfe einer Kunst, die mit geringem materiellen Aufwand, aber immenser Imaginations-, Illusions- und Anspielungskraft ganze Welten auf zwei kleinen Spielflächen entstehen lässt.

Amberger Zeitung

Wieder besticht Marieluise Ritter mit zum Teil einfachen Mitteln, die zu immer wechselnden Bühnenbildern werden. ... Fritz Fichte, der zum Schluss eine weite Reise hinter sich und schon keine Nadel mehr am Ast hat, landet schließlich auf dem Müllplatz, um sein Leid einer alten Waschmaschine zu erzählen. Wieder auf Wanderschaft, gelingt es ihm nicht, der Holzverwertungsindustrie zu entkommen. Das Happy End der Geschichte ist nicht nur, dass Fritz Fichte nun Schreibpapier ist und seine eigene Geschichte erzählen kann, sondern liegt auch darin, mit welch einfachen Mitteln man Kinder zu Phantasie anregen kann.

Charlotte Dewein

Als ich in der Grundschule war ... vor über 10 Jahren, da ist Marieluise Ritter auch in die Grundschule in Weiler bei Bingen gekommen und hat den Unverfrorenen Weihnachtsbaum zum Besten gegeben. Ich weiß nicht mehr viel Konkretes, aber dass ich es total geil fand. ich hab viel gelacht dabei. ... Wer sie von uns Kindern einmal gesehen hatte und erfuhr, dass die Frau wiederkommt, die damals so lustig ... erzählt hat, war hellauf begeistert und hat sich riesig gefreut.

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Lieder & Geschichten für wilde Watze

Schwarzwälder Bote

Begeistert waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen, die aus dem Lachen nicht mehr herauskamen.

Reutlinger Stadtanzeiger

Marieluise Ritter braucht kein Ensemble, um die Bühne zu füllen. Mimik und Körpersprache kommen an. Die Buben und Mädchen begreifen schnell. Wortwitz, eine gehörige Portion Humor und Verständnis für das Alter der Zuhörer machen die Vorstellung zu einer unterhaltsamen Dreiviertelstunde. Marieluise Ritter hat, im Gegensatz zu vielen anderen Erwachsenen, das Verständnis für die kindliche Gedankenwelt nie verloren.

Darmstädter Echo

Mit sicherem Gespür spricht Marieluise Ritter aus, was verschwiegen ist, was quer liegt. Drastisch, fantastisch, witzig und frech sind ihre Ideen, reich und plastisch Sprache, Mimik, Gestik. Und dabei im Vortrag so lebendig und veränderbar ... Theater aus dem Nichts.

Wulle, eine Erpelgeschichte

Süddeutsche Zeitung

Marieluise Ritter hat hier ein wunderschönes Kinderstück geschrieben, das nicht von plumpen Blödeleien lebt, sondern vielmehr von Sprachwitz und der Darstellung eines Erpels, der nur allzu menschlich ist und die Kinder wohl häufig an sie selbst erinnern dürfte. Auch gelang es Ritter, in der einstündigen Vorstellung nie den Kontakt zum Publikum zu verlieren. Denn sie stellte nicht nur die Szenen mit Figuren auf der Puppenbühne dar, immer wieder kann man sie mit Wulle hinter den Stellwänden hervor, führte Zwiegespräche mit dem Erpel und den Kindern.

Karin und Tessa Nophut, aus der Rhön

Danke vor allem für einen schönen Theaternachmittag im Frankfurter Gallus mit Wulle. Obwohl mittlerweile dem Alter entwachsen ( 41 und 11 Jahre alt) haben uns Wulle und sie, liebe Frau Ritter, wie am ersten Tag verzaubert.

Louisa Rülke, zu Besuch bei der Oma in Frankfurt

Hier ist ein ganz besonderes Dankeschön für das sehr schöne Theater im Gallus

Für dieses Bild ein herzliches Dankeschön zurück an Louisa. Sonst erzählt man uns immer nur von begeistertem Nachspielen, hier haben wir endlich mal einen BEWEIS!

Tim Warweg, Frankfurt

Liebe Frau Ritter, ich mache mir Sorgen, wann ich deine Puppenspiele mal wieder sehen kann. Es hat mir soooooooooooo gut gefallen.

Südkurier

Vermittelnd zwischen Bühne und Publikum, aktivem, lebendigem Spiel und konsumierenden Zuschauern, versteht Marieluise Ritter es hervorragend, die Kinder aus der passiven Rolle zu lösen und zu kreativem Mittun zu bewegen. ... Ein vergnüglicher Vormittag für Kinder - Theater live und das vom Besten.

Landauer Zeitung

Trotz vielschichtiger Ebenen werden die Knirpse nie überfordert. Künstlichkeit wird durch Lebendigkeit ersetzt, Spaß ohne Klischee und platte Action vermittelt. Immens vielseitig die Stimme der phantasievollen Darstellerin, deren Seele während des Spiels den angestammten Platz verlässt und sich in den selbst erfundenen Figuren wiederfindet.

Amberger Zeitung

Wie geschickt Marieluise Ritter den Lernstoff in ihre Geschichten einbaut, verheißt schon der Titel. Wulle ist eben nicht einfach eine Ente, sondern ein auf die korrekte Anrede pochender Erpel. Im Spiel erfahren die Zuschauer vom kleinen Unterschied, im Spiel erfahren sie auch (am Beispiel der Enten), wie gut es sich die Natur eingerichtet hat, indem sie Entenmütter und Küken nicht so bunt wie die Erpel schmückt, sondern sie besser unscheinbar und damit geschützter aussehen lässt. Die Hauptakteurin Ritter, die mit ihrer vielseitigen Stimme alle Handlungsträger genau charakterisiert und mit nur wenigen Requisiten eine stimmige Spielwelt aufbaut, geht virtuos mit der mitmachenden Kinderschar um, reagiert auf Zwischenrufe, die sich in das Geschehen hinein improvisieren lassen, überhört konsequent auch so manche, um beim roten Faden und der richtigen Spieldauer zu bleiben, rekrutiert freiwillige Mitspieler gerne, zwingt aber auch kein Kind zu seinem vermeintlichen Glück, direkt vorne mit dabei zu sein: Und dass die mitgekommenen Eltern immer wieder auf ironische Weise mit einbezogen werden, macht auch eine der Qualitäten dieses Soloprogramms aus. Alle, die dabei waren, gingen begeistert nach Hause.

Schwarzwälder Bote

Marieluises Einzigartigkeit ist die mühelose Verbindung zwischen Puppenspiel hinter dem Vorhang und Improvisationsszenen mit dem Publikum vor dem Vorhang. Immer wieder tritt sie hinter den Theateraufbauten hervor, bricht eine eben noch dramatische Spielsszene ab, erzählt und plaudert mit den Kindern und dem Erpel "Wulle". Die Kinder werden zum Mitmachen aufgefordert, und den Müttern wird ein Stück Selbstbewusstsein wiedergegeben, denn die Entenmutter verfährt mit ihrem frechen Sohn so, dass es den Menschenmüttern aus dem Herzen spricht.

Südkurier

Erpel Wulle ist der Sohn von Entenmama Anita, stinkfaul, rotzfrech und unausstehlich. Er ist eifersüchtig auf die Schar der jüngeren Geschwister, verlangt "Bedienung!" von der Mutter und spielt mal das kleine Erpelchen, mal den "längst erwachsenen" Erpel. Fast wie im richtigen Menschenleben da und fort. Das kann man nur als Inhaltsskizze lückenhaft wiedergeben. Marieluise Ritter im Dialog mit Wulle in einer mitunter nicht ganz stubenreinen aber realistischen Sprache, einer Sprache in jeweils rollengemäßer Stimmlage und Ausdrucksweise, einer oft fast atemlosen Sprache, in die sie knallhart und treffsicher Geräusche, Zwischenrufe, erklärende Randbemerkungen und das Erzählen bindet.

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Theophil, das Krokodil

Mittelbayerische Zeitung

Bei Marieluise Ritters Mitmachtheater kreist alles um eine absolut brennende Frage für alle kleinen Menschen von null bis fünf: Ist die Mama auch noch da? Marieluise Ritter hat eine Spürnase für die Probleme, die die Steppkes so bewegen: Angst vor dem Unbekannten, Angst vor dem Verlassenwerden - und das alles bei wachsender Neugier für alles, was sich regt ... sie findet auch den rechten Tonfall. Da lauert kein pädagogischer Erwachsenen-Zeigefinger ...

Altmühl-Bote

Die vielseitige begabte und seit Jahren ums Kindertheater bemühte Frankfurterin spielte das von den Kindern mit viel Spannung erwartete Stück "Theophil, das Krokodil"... Die Kinder waren von dieser episodenreichen Geschichte begeistert. Aber auch die Mütter unter dem Publikum ... amüsierten sich über die Anspielungen und den Sprachwitz köstlich. Die Szenen wechselten ständig zwischen reinem Erzähltheater, mit Theophil als Handpuppe und einem farbigen Schattenspiel, bei dem die mitspielenden Figuren hinter buntschillernden Urwaldszenarien agierten. Die eingestreuten Lieder machten das Programm kurzweilig und zu einem Lacherfolg.

Siehe auch Meinungen zum gleichnamigen Hörspiel

Die 13. Fee

Südkurier

Sie berührte alle Gäste in der diesmal vollbesetzten Stadtbibliothek mit einem unsichtbaren Zauberstab, diese "13. Fee" namens Marieluise Ritter aus dem Reich der Phantasie. So feierte das vorbedeutungsvoll Geharnischte in ihrem Namen dank mimischer und gestischer Brillanz in stimmiger Rollenmodulation Beifallstriumphe. Als überzeugendes Allround-Talent hängte sie die vorwiegend scharf, aber umweltfreundlich behandelte maskuline Fein- und Grobwäsche nassforsch an mit eigenem Vokabular übersetzten Märchen auf. Es müsste eine neue Bezeichnung für dieses turbulente, hinreißend solistische Erzähltheater der Frankfurterin, das mehr als dieses war, erfunden werden. Es besaß, aufgrund der in köstlichen Farbkompositionen vielfältig verwendbaren Auftrittskostüme und -masken, Elemente der Commedia dell'arte des 16. bis 18. Jahrhunderts ebenso wie jene Brettls und Überbrettls bis Mitte dieses Jahrhunderts. Aber auch ohne über Nacht neu geborenes Etikett war das, was Marieluise Ritter bot, "stegreifstes" Spiel. ... Versiert wurde mit listig entlarvender Liedrefrain-Beteiligung auch das Publikumsecho angeheizt. Auf karg ausgestatteter Shakespeare-Szene lebten Marieluise Ritters märchenhafte Verwandlungen direkt aus dem großen Funduskoffer, und das weiter hinten plazierte Publikum erstieg günstigere Sitzreihen auch wegen des besseren Umkleide-Einblicks ...

Schwäbische Zeitung

... dieser Ritter-Abend war das pure Aufputschmittel... voll prallen Lebens, witzig, schön und subversiv ... sie spielt wie ein Berserker und wie eine Königin ... nicht auszuschöpfen, was da an Pantomime und Teufelei über die Bühne fegt.

Zwei evang. Pfarrer mit einer Vorausrezension, Ort im Schwarzwald

Wie wir inzwischen gelesen haben, ist dieses Programm u.a. erotisch und subversiv. Wir versichern Ihnen, liebe Gemeindemitglieder, daß wir davon bei der Vermietung des Gemeindesaals nichts gewußt haben und möchten der N.N. Gemeinde vom Besuch der Vorstellung aus ethischen Gründen abraten.
(Vielen Dank für die Werbung! Der Saal war knallvoll.)

FAZ

Kleinkunst und großes Varieté! Bis auf den festgeschriebenen Prolog erzählt sie frei, klopft Volksmärchen auf ihre aktuelle Aussage ab, entdeckt politische Untertöne und sexuelle Anspielungen unter naiver Larve und münzt Dornröschen in Neuröschen um - eine romantische Feministin mit satirischer Neigung.

Schwetzinger Zeitung

Die lebhafte Erzählerin, die so voller Wortwitz steckt, schlüpfte schwerelos von einer Rolle in die nächste und gab ihren Erzählungen geradezu schon unheimliche Lebendigkeit.

Frankfurter Rundschau

Märchen waren, bevor das 19. Jh. sie zu braven Erziehungshilfen machte, nie eindimensional ausgerichtet - mit ihren Interpretationen setzt die brillante Erzählerin diese Tradition fort und stellt neue, überraschende Zusammenhänge her.

Schwarzwälder Bote

Temperamentvoll, satirisch, neu interpretierend und spannend - mit sparsamen Requisiten gestaltete Marieluise Ritter ein Programm der Sonderklasse. Märchen für Erwachsene, neu und hinterhältig interpretiert, die nicht nur lachen machten.

Waiblinger Kreiszeitung

Sie zieht alle Register ihres Könnens. Die Künstlerin kann unheimlich hässlich sein und unheimlich schön - fasziniert waren die Zuschauer vom ersten Augenblick an.

Griesheimer Anzeiger

Die erotische Seite der Märchen enthüllte Marieluise Ritter ... pfiffig und ohne auf ein niederes Niveau zu sinken ... es gelang ihr, Denkmuster aufzubrechen, und sie vermittelte, das man Märchen auf amüsante Weise betrachten kann. Die Zuschauer fühlten sich versetzt in die alten Zeiten, "in denen das Wünschen noch geholfen hat", lernten aber auch die wohltuende soziale Funktion des Märchen Erzählens kennen.

Sei mein, Frosch!

Rheinische Post

Liebe und Beziehung zwischen Mann und Frau wurden auf ironische Weise analysiert, versanken jedoch trotz eindeutig zweideutiger Bemerkungen nie in Peinlichkeit - die gängigen Klischees, die in Märchen immer wieder auftauchen, wurden verdreht und ad absurdum geführt.

Erkelenzer Nachrichten

Obwohl manche Pointen die Gürtellinie haarscharf trafen, schaffte sie hervorragend den Balance-Akt zwischen humorvoller Kunst und derb-erotischen Zoten. Marieluise Ritter entpuppte sich als Multitalent, sie sang nicht nur mit ausdrucksstarker Stimme, sondern zog mit perfekter Mimik sowie tollen Sprachleistungen die Zuschauer in ihren Bann.

Kitzinger Zeitung

Was Marieluise Ritter da gar nicht keimfrei zum Besten gab, grenzte an ein mit heißen Liebesschwüren gespicktes Feuerwerk. ... Sie schaffte es, zweieinhalb Stunden lang mit Witz und Spannung die Zuhörer zu begeistern.

Main-Post

Mit einem Feuerwerk an Sprache und Mimik wurde das nimmersatte Ritterfräulein auf der Bühne ebenso lebendig wie der lüsterne Baron und die zittrige Greisin. Dabei nahm die Schauspielerin kein Blatt vor den Mund. Sie spracht aus, worüber man nicht spricht, geschweige denn in der Zeitung schreibt.